MARTIN G. SCHMID
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INFO
Die Galerie duvekleemann zeigt in der Ausstellung NEUTAUSEND von Martin G. Schmid aktuelle Arbeiten des in Berlin lebenden Künstlers, der in seinem Werk Malerei, Dichtung und Performance vereint.
Schmid beschäftigt sich in seiner Malerei mit dem mathematischen Text, speziell dem binären Code. Als dessen Erfinder gilt der barocke Philosoph Francis Bacon (1561-1626), dessen Prinzip der Geheimschrift als Binärverschlüsselung erfolgte. Den binären Code finden wir heute als Bit und Byte in Computern wieder. Diese erscheinen in unserem Alltag weitgehend nicht mehr als Rechner sondern als Maschinen, die visuelle Oberflächen simulieren. Für Schmid, der sich intensiv mit Simulationen beschäftigt, liegt es nahe diese Oberflächen für seine Bilder zu verwenden. Um mehr über Simulationen zu erfahren, provoziert er anhand motivischen Bildmaterials visuelle Fehlfunktionen in Bildprogrammen.
Durch die stetige Erfindung neuer technischer Verfahren bewegt Schmid sich in seinem Werk vom immateriellen Computer hin zum materialisierten Bild. Über die Kombination von Druck, Collage und Malerei erstellt Schmid zweidimensionale, raumgreifende Wand-Deckeninstallationen aus denen seine Tafelbilder und Arbeiten auf Papier abgeleitet sind. Verschiedene Arbeitsansätze verwendet er additiv, so dass wir in der Ausstellung gleichzeitig Secco und Tafelbild in Bezug zueinander antreffen. In NEUTAUSEND sind alle Arbeiten speziell für die vorhandene Raumsituation konstruiert. Schmid verleiht somit dem Thema Simulation eine weitere Dimension.
Vor dem Studium schloss Schmid eine Lehre als Steinbildhauer ab, und nicht von ungefähr finden wir in seinem Werk eine Parallele zur barocken Kathedrale. Diese versteht er als eine theoretische Matrix derer er sich bedient. Das Simulierte, das Sinnliche, das Mathematische, das Räumliche, das Materielle, das Maximale und das Utopische finden wir in seinem Werk wieder.
Es freut uns im Rahmen der Ausstellung zwei lectures von Marcus Steinweg und Bettina Vismann und eine Performance von „Trend Mensch“ präsentieren zu können, die sich direkt mit der Ausstellung auseinandersetzen.